Fehler beim Barfen
Schweinefleisch
In Deutschland soll die für den Hund tödliche Aujezkysche Krankheit seit 2002 ausgerottet sein. Es handelt sich hierbei um einen Virus, mit dem das Schweinefleisch infiziert sein kann. Allerdings werden Schweine noch gegen diesen Virus geimpft, sodass nicht feststellbar ist, ob das Schwein ein Träger war. Also verzichtet auf rohes Schweinefleisch (auch von Wildschweinen!)
Fettarmes Füttern
Einer der häufigsten Fehler ist die Fütterung von zu mageren Rationen. Fett ist der natürliche Energieträger für den Hund. Enthält eure Futterration genügend Fett, ist es nicht erforderlich Kohlenhydrate hinzuzufügen. Idealerweise sollte eine Barfration (ohne Kohlenhydrate) 15-25% Fett enthalten.
Knochenfütterung
Hier gilt eine wichtige Grundregel: Knochen sind immer roh und unter Aufsicht zu füttern! Gekochte Knochen sind für die Verfütterung nicht geeignet, da sich durch den Kochvorgang die Knochenstruktur verändert, der Knochen brüchig wird und splittern kann. Füttert keine großen Mengen Knochen auf einmal, da dies zu Verstopfungen führen kann (ab 10gr/kg/KG).
Vorurteile zum Barfen
Von der Fertigfuttermittelindustrie und auch von pharmazeutisch-chemisch denkenden Tierärzten wird immer wieder von rohem Fleisch und Knochen abgeraten.
„Rohes Fleisch sei gefährlich – der Hund werde Parasiten oder Salmonellen bekommen, heißt es. Nur durch Fertigfutter könne der Nährstoffbedarf des Hundes gedeckt werden, wird behauptet. Knochen seien lebensgefährlich, warnt die Fertigfutterlobby. Rohernährung sei viel zu teuer und zeitaufwändig, heißt es.“ (Quelle: Swanie Simon (2014): BARF – Biologisch Artgerechtes Rohes Futter für Hunde. Verlag Drei Hunde Nacht. Neustadt an der Aisch, 6. Auflage, Seite 15.)
Evolution
Durch rund 70 Jahre Fertigfuttermittelfütterung kann sich der Verdauungsapparat eines Hundes nicht evolutionär verändern.
„Der Hund besitzt nach wie vor den Verdauungsapparat eines Karnivoren; das heißt, die gesamte Verdauung des Hundes ist auf rohes Fleisch und Knochen eingestellt. Salmonellen und andere Bakterien sowie Parasiten sind allgegenwärtig – ein gesunder Organismus wird damit problemlos fertig. Die Magensäure des Hundes ist sehr stark und kann Knochen, Knorpel und Fleisch problemlos verdauen. Da durch den Schlüsselreiz Fleisch ausreichend Magensäfte produziert werden, werden bei der Rohernährung schädliche Bakterien vernichtet, und es kommt äußerst selten zu Parasitenbefall.“
(Quelle: Swanie Simon (2014): BARF – Biologisch Artgerechtes Rohes Futter für Hunde. Verlag Drei Hunde Nacht. Neustadt an der Aisch, 6. Auflage, Seite 15.)
Es ist nicht notwendig, alle lebenswichtigen Nährstoffe bei jeder Mahlzeit zu verabreichen. Dieses lediglich werbewirksame Konzept der Fertigfutterhersteller ist absolut naturfremd. Als ob wir Menschen täglich alle erforderlichen Nährstoffe in optimaler Zusammensetzung zu uns nehmen?! In der Natur findet eine ausgewogene Ernährung immer über einen Zeitraum von mehreren Wochen statt. Bei einer, in der Regel abwechslungsreichen Fütterung, ist es daher nicht schlimm, wenn der Hund für kurze Zeit (z.Bsp. im Urlaub) etwas einseitig ernährt wird.
Dass die Rohfleischfütterung zeitaufwändiger oder teurer als Fütterung von Fertigfuttermitteln sei, ist schlichtweg falsch.
Fleisch und Knochen der Barf-Ernährung sind meist Überbleibsel vom Fleisch für unsere menschliche Ernährung und deswegen nicht teurer als ein mittelmäßiges Trocken- oder Nassfutter.
Rohfleisch macht böse! Ein Märchen das sich hartnäckig hält. Hunde verteidigen natürlich ihr Fleisch gegen andere Hunde – das hat aber keine Auswirkungen auf das Verhältnis Mensch/Hund, sondern ist eine Erziehungsfrage.
Umgang mit rohem Fleisch
Unsere tiefgefrorene Futtermittel sind natürlichen, unveränderten Ursprungs und werden, wie bei Lebensmitteln auch, auf Salmonellenfreiheit und andere Keime untersucht.
Im Gegensatz zu Menschen vertragen Hunde und Katzen auf natürliche Art und Weise aber wesentlich mehr Keime. Achtet daher, insbesondere bei der Zubereitung (Messer, Schneidbretter, Teller usw.) und Aufbewahrung, genau auf eine strikte Trennung von Lebens- und Futtermitteln.
Futtermittel die zwar aufgetaut, deren Temperatur aber noch unter 7 ° C liegt, können jederzeit bedenkenlos wieder eingefroren werden. Der Tiefkühlschrank sollte immer eine Temperatur unter - 18 ° C haben.
Nehmt zum Auftauen das Fleisch aus der Folienverpackung und lasst es im Kühlschrank (max. 4 ° C) auftauen. Dadurch bleibt die Struktur des Futtermittels erhalten und es tritt weniger Fleischsaft aus. Zum Verfüttern sollte das Fleisch dann aber auf Zimmertemperatur erwärmt sein. Manche Hundebesitzer füttern Fleisch, wenn es noch teilweise gefroren ist; das kann Durchfall oder Magenschleimhautentzündungen verursachen oder aber auch ganz unproblematisch sein; es ist von Hund zu Hund verschieden. Genauso verhält es sich übrigens auch mit Hundeeis!
Wenn ihr mal vergesst das Fleisch rechtzeitig aus der Gefriertruhe zu nehmen, empfehlen wir, das Fleisch bei Zimmertemperatur oder in einem kalten Wasserbad aufzutauen.
Wenn rohes Fleisch länger gelagert wird, geht es an, riecht stark und es bildet sich ein grauer Schimmel – es wird zart. Hunde mögen das, ihr könnt derartiges Fleisch ohne Bedenken verfüttern. Achtet aber darauf, dass es nicht von Fliegeneiern besetzt ist, da sich der Hund mit Krankheitskeimen der Fliegen bzw. der Maden infizieren kann. Spült das Fleisch gründlich mit Wasser ab und reibt es mit Essig ab, dann könnt ihr es verfüttern. Gekochtes Fleisch dürft ihr jedoch nicht alt werden lassen, das kann lebensgefährlich sein!
Getreide - ein umstrittenes Thema
Bei diesem Thema gehen die Meinungen unter den Experten immer noch auseinander.
Es gibt Hunde, die Getreide sehr gut vertragen, andere kommen damit nicht zurecht.
Keinesfalls sollte man Getreide in minderwertiger Qualität oder gar in großen Mengen, wie in den meisten Fertigfuttern (60-90%), oder bei Krankheiten, wie Futtermittelallergien, Krebserkrankungen, Epilepsie, verfüttern.
Bei darmempfindlichen Hunden solltet ihr auf Weizen, Roggen, Dinkel, Hafer und Gerste verzichten.
Wenn ihr Getreide verfüttern wollt, dann empfehlen wir Pseudogetreide zu verwenden. Hierzu zählen Amaranth, Quinoa, Buchweizen und Hirse.
Was spricht eigentlich für Getreide?
Viele Hunde vertragen Getreide problemlos. Es ist eine billige Nahrungsquelle. In geringen Mengen ist Getreide für einen gesunden Hund sicherlich nicht schädigend. Aufgrund von unterschiedlichen Verdaulichkeiten der Nahrungsmittel sollte Fleisch und Getreide jedoch getrennt gefüttert werden, da es sonst zu Verdauungsstörungen (Bsp. Blähungen) kommen kann.
Was spricht denn gegen Getreide?
Es ist eigentlich kein natürliches Futter für Hunde und ist eines der Haupt-Allergene. Es kann blähen und ist kohlehydratreich, was schnell zu Übergewicht führen kann.